Neue Perspektiven
Präsentiert von Backspin
Vier Tage und Nächte voller (inter)nationaler Newcomer:innen, dazu Kunst und Networking - das Reeperbahn Festival ist zurück und verwandelt unseren Kiez vom 21.-24.9. in ein inspirierendes zukunftgewandtes Zentrum der Popkultur. Auch im moondoo freuen wir uns auf viele Shows, am Freitag von Yael, Souly, Albi X und Kerosin 95.
19.40 Uhr, Yael (D) - Hip Hop/Rap
Während es an der Oberfläche des femininen Deutschraps für Nuancen immer enger zu werden scheint, gibt es im musikalischen und sprachlichen Spektrum von Yael glücklicherweise jede Menge Platz dafür. Geboren als Fiona Meyer, verbindet die Berlinerin Conscious Rap mit Soul und RnB, intime Retrospektive mit wagemutigem Wortwitz und und beobachtet das Gebaren der Majors im Rap-Zirkus mit Skepsis - zum Beispiel auf der „Real Fantasy EP“ (2018) oder Follow-ups wie der „Sex EP“.
21 Uhr, Souly (D) - Hip Hop/Rap
Trap und Pop: ein schmaler Grad. Souly bewegt sich auf der spannenden Seite mit seinen Songs, die persönliche Geschichten erzählen und von einer reflektierten Haltung zeugen. Phrasen gibt’s woanders. Unterlegt von zunehmend druckvollen Beats von Produzenten wie Matt Mendo, haucht der gebürtige Osnabrücker und Wahl-Berliner dem hiesigen Hip Hop auf seine eigene Weise neues Leben ein.
22.30 Uhr, Albi X (D) - Hip Hop/Rap
In Köln als Albino mit kongolesischen Wurzeln aufgewachsen, hat Albi X Diskriminierung in ihren abartigsten Formen schon früh ertragen müssen - ohne seine Weltoffenheit zu verlieren. Auf Deutsch, Französisch und Lingala - der Handelssprache in den beiden Kongo-Staaten und Angola - rappt er über seine Erfahrungen als Ausgestoßener, aber auch über Freundschaften und Idole, die ihm die Kraft gaben weiter- statt zuzumachen. Albi X’s Style kreuzt aggressive Bars mit Trap Beats und stellt sein Organ ins Zentrum brodelnder Hooks.
00 Uhr, Kerosin95 (AT) - Hip Hop/Rap
In 2022 wird zwar mehr über Diskriminierung gesprochen als früher, aber längst noch nicht genug. Kerosin95 spricht nicht, sondern rappt: Über Menschen, die meinen, andere aufgrund ihres Geschlechts, ihres Aussehens oder ihrer kulturellen Identität (vor)verurteilen zu dürfen, über ein System, das für trans* und queere Personen keinen Platz im Musikbusiness sieht, über Klischees, die keiner braucht. All das erscheint in einem facettenreichen musikalischen Outfit, mal poppig, mal elektronisch, mal vom Hip Hop durchzogen. Kerosin95s Sound ist so, wie unsere Welt sein sollte: bunt!
Zugang nur mit Reeperbahn Festival-Wristband.
Infos & Tickets: hier