CMYKlub: Die Farben unserer Nacht
2014 lagen große Veränderungen in der Luft: Deutschrap, Grime und Trap bahnten sich den Weg auf unseren Dancefloor und forderten Platz neben den bestehenden Genres. Im moondoo moderierten Top-DJs diese Transformation, indem sie unsere neue vom Farbmodell CMYK inspirierte "CMYKlub"-Serie kuratierten und Artists einluden, die das bunter gewordene Spektrum repräsentierten. Auch Dancebattles erlebten wir in diesem Jahr. Und die Guerilla-Show einer Band, die sonst auf den Bühnen großer Festivals anzutreffen war.
Mit neuen bzw. weiterentwickelten Genres wie Grime, Trap und vor allem Deutschrap änderten sich die Spielregeln im clubkulturellen Game. Über Nacht kamen sie aus ihren subkulturellen Nischen hervor und forderten die bis dahin dominierenden musikalischen Einflüsse heraus. Eine spannende Phase, die uns zu einigen Veränderungen veranlasste.
Top-DJs als Kurator:innen: CMYKlub
Wir verabschiedeten uns von unserer bisherigen, zumeist auf Disco, House und Organic Grooves fokussierenden Freitagsserie „Salon de Nuit“ und führten stattdessen eine neue Clubnacht ein: den CMYKlub. Angelehnt an das Farbmodell CMYK wollten wir das nun viel bunter gewordene Spektrum clubmusikalischer Styles abbilden und baten Headliner-DJs, über jeweils drei Monate persönlich ein Programm zu kuratieren, in dem sich die neue Realität auf dem Dancefloor widerspiegelte. Auch die Artworks ließen die Kurator:innen nach ihren eigenen Vorstellungen gestalten. Sie selbst übernahmen abends eine für sie bis dahin eher untypische Rolle - nämlich die des Support-DJs.
Kick-off mit Cros "Traum" Co-Producer
Den Anfang im CMYKlub übernahm unser Soul Bro und Tastemaker DJ Katch, der unter anderen Cros „Traum“-Co-Produzenten Freedo, New Yorks kaleidoskopischen Ursula 1000 und Samy Deluxe-Tour-DJ Mixwell einlud. Die zweite Staffel kuratierte Düsseldorfs Mr. Nice Guy, Freestyler und Tour-DJ von Reggae-Künstler Martin Jondo. Die Idee, die das Kuratoren-Prinzip erstmals in Deutschland in dieser Form ins Nachtleben übertrug, begeistert und entwickelt ihre eigene Dynamik. In den nächsten Jahren würde sie 100+ Künstler:innen aus aller Welt ins moondoo führen.
Starke Moves bei "Charlie Funk's Dance Battle"
Auch samstags gab es neue, wenn auch andere Impulse. Anchorman Charlie Funk, der unter anderem Namen von New York und L.A. aus Hip Hop-Geschichte geschrieben und u.a. als Tänzer im legendären Breakdance-Film "Flashdance" mitgespielt hatte - führte Dance Battles in die Nacht ein. Tänzer:innen aus Hamburger Tanzschulen, aber auch unabhängige Talente, traten auf einer Bühne inmitten der Crowd gegeneinander an und zeigten ihre Moves.
Guerilla-Performance von Little Dragon
Die vielleicht größte Überraschung unseres Jahres lieferte das ausverkaufte Konzert der finnischen Synthpop-Band Little Dragon, die Festival-Line-ups weltweit anführte und mit einem Guerilla-Auftritt im moondoo ihr neues Album „Nabuma Rubberband“ vorstellte. Danke an die verantwortliche Agentur, Electric Chair, die sich speziell für diesen Anlass bewusst nicht in die bekannten Konzerthallen, sondern in einen Kiezclub begab. Eine gute Entscheidung, wie sich allerspätestens nach der Show herausstellte, als Sängerin Yukimi Nagano privat im Basement zum Sound des finnischen House-Producers Roberto Rodriguez weitertanzte.
Reeperbahn-Festival in Top-Form
Auch das Reeperbahn Festival im moondoo präsentierte sich in Top-Form, u.a. mit UK-Rapperin Little Simz, dem UK-/US-Electronica-Projekt The Acid ft. Breakbeat-Legende Adam Freeland und - auch hier war Deutschrap angekommen - Karate Andi.